Gegenargumente

In Diskussionen zum Grundeinkommen wiederholen sich immer wieder die gleichen Befürchtungen, die dann als Gegenargumente gebracht werden:

Das ist ja nicht finanzierbar! 

Ein Grundeinkommen ist finanzierbar, wenn man es will. Wie es konkret geht, hängt von der Gestaltung ab. Mehr dazu siehe auf der Seite "Ist ein Grundeinkommen finanzierbar?"
 
Wer etwas nicht will, findet Gründe. Wer etwas will, findet Wege." Albert Camus (1913-1960)
 

Dann entfallen ja alle Sozialleistungen?!

Durch ein Grundeinkommen werden natürlich einige bisherige Transferleistungen ersetzt, wie Notstandshilfe, Mindestsicherung, Pensionsausgleichszahlung und Kindergeld (Familienbeihilfe). Alle anderen Leistungen wie Arbeitslosengeld, Krankenversicherung, Pensionen, etc. bleiben. Ein Grundeinkommen ersetzt nicht den Sozialstaat, sondern entwickelt ihn weiter.

Wer arbeitet dann noch?

Neben dem Gelderwerb gibt es noch viele gute Gründe für Arbeit: Sinn, Anerkennung, soziale Kontakte, einen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Und da das BGE ein gutes, aber bescheidenes Leben garantiert, gibt es auch weiterhin viele Anreize für Erwerbsarbeit, um sich zusätzlich Auto, Haus und Urlaub leisten zu können.
 
„Sicher würden viele Leute gerne für ein oder zwei Monate nicht arbeiten. Die allermeisten würden aber dringend darum bitten, arbeiten zu dürfen, selbst wenn sie nichts dafür bezahlt bekämen." Erich Fromm (1900-1980), aus „Psychologische Aspekte zur Frage eines garantierten Einkommens für alle“ (1966)
 

Wer macht denn dann die Drecksarbeit?

Durch ein BGE wird man niemanden mehr zwingen können, eine Arbeit zu machen, die er/sie nicht tun mag. Es ist also das Ende einer modernen "Lohnsklaverei". Solche Arbeiten müssten dann wohl besser bezahlt oder automatisiert werden. 
 
„Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.“ — Jean Jacques Rousseau (1712-1778)
 
1712 - 1778

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/1522291-jean-jacques-rousseau-die-freiheit-des-menschen-liegt-nicht-darin-dass/
1712 - 1778

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/1522291-jean-jacques-rousseau-die-freiheit-des-menschen-liegt-nicht-darin-dass/)

Warum sollen es auch die Reichen erhalten?

Das Grundeinkommen steht ALLEN Menschen zu, also auch den Reichen. Doch niemand will, dass es für Reiche bzw. für Großverdiener zum Einkommen DAZU kommt. Je nach Umetzungsmodell (Finanzierungsmodell)  würden Großverdiener mehr Einkommensteuer und/oder mehr Vermögenssteuer zahlen. Auch durch Finanzsteuern (Finanztransaktionssteuer, Mikrosteuer) würden Großverdiener zur Finanzierung des BGE beitragen. Ein BGE trägt dadurch zur Umverteilung von oben nach unten bei.
 

Führt das dann zur Inflation?

Inflation entsteht primär, wenn es zu einer Knappheit der Güter kommt (siehe Ölpreis, etc.). Zu einer Inflation würde es auch kommen, wenn sich die verfügbare Geldmenge erhöht. Da das BGE kein zusätzliches Geld ist, sondern durch Steuern finanziert wird, kommt es zu keiner allgemeinen Inflation.  Durch das BGE werden sich aber Preisgefüge verschieben, da die Ausbeutung von ArbeitnehmerInnen schwieriger wird.
Und wer glaubt, dass ein Grundeinkommen zu höheren Preisen führt, der müsste konsequenterweise gegen jede Lohnerhöhung sein.
 

Dann kommen alle zu uns!

Geld alleine ist kein Grund, die Heimat zu verlassen. 
Ein Beispiel: Das Sozialsystem in Südtirol ist sehr gut, ja fast besser als bei uns. In Süditalien gibt es so gut wie kein Sozialsystem. Trotzdem haben die Sizilianer nicht Südtirol überflutet.
Zweitens gilt auch jetzt, dass sich in Österreich nur aufhalten darf, wer hier eine Arbeit hat oder sich sonstwie selbst erhalten kann () Das gilt auch für EU-Bürger. Und ein Grundeinkommen sollen ja die Menschen bekommen, die "ihren Lebensmittelpunkt legal in Österreich" haben.